Vorsorge
Vermeidung von Gebärmutterhalskrebs
Seit 1971 gibt es in Deutschland die gesetzliche Krebsvorsorge. 43 Jahre vorher hatte Dr. Papanicolau die Methode zur Vermeidung von Gebärmutterhalskrebs entwickelt. Das Prinzip: An der Oberfläche des Gebärmutterhalses abgeschilferte Zellen zeigen lange, bevor Krebs besteht, Vorstufen. Wenn man durch Kontrolle dieser Zellen die Vorstufen feststellt, kann man verhindern, dass überhaupt Krebs entsteht. Bis Ende 2019 wurde deshalb bei allen Frauen, die mindestens 20 Jahre alt waren, ein einfacher Abstich einmal im Jahr von allen Krankenkassen und Versicherungen übernommen, entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen. Im Zuge dieser Abstrichentnahme wurden – und werden auch weiterhin – das äußere und innere Genitale angeschaut und der Unterleib durch die gynäkologische Tastuntersuchung kontrolliert. Bei Frauen ab dem 30. Geburtstag gehört das Abtasten der Brust dazu.
Diese Untersuchungen stehen allen Frauen bis zum Lebensende zu und sind auch im Alter sinnvoll.
Ab dem 1. Januar 2020 sind die gesetzlichen Bestimmungen geändert: Die Krebsvorsorge findet weiter jährlich statt. Verändert werden soll der Inhalt der Laboruntersuchungen: Bei Frauen, die 35 Jahre alt und älter sind, werden lediglich alle drei Jahre Zelluntersuchungen durchgeführt. Diese werden ergänzt durch Untersuchungen auf HPV (Humane Papilloma Viren). Trägt eine Frau zum Zeitpunkt der Untersuchung diese Viren, so erhält sie in kürzeren Abständen (also wie bisher) die gleichen Laboruntersuchungen.
(Bei Erstellen dieser Homepage im Dezember 2019 waren viele Details von den zuständigen Behörden und Instanzen noch nicht geklärt. Wir rechnen mit der konkreten Umsetzung aus praktischen Gründen erst im Laufe des Jahres 2020.)
Bestimmte Untergruppen der HP Viren verursachen Gebärmutterhalskrebs und – was weniger bekannt ist – Krebserkrankungen an den Schamlippen und in der Scheide sowie am After. Allerdings bekommen glücklicherweise nur ein Bruchteil der Menschen, die diese Viren tragen, eine Krebserkrankung. Bisher ist leider nicht bekannt, warum die meisten Leute diese Viren wie Erkältungsviren einfach von selbst wieder beseitigen, andere jedoch nicht. Möglicherweise spielen die natürlicherweise im menschlichen Körper vorkommenden Bakterien eine Rolle (siehe Naturheilkunde). Die Virusbesiedelung selbst stellt daher noch keine Bedrohung dar. Auch erste Veränderungen an den Zellkernen der Zellen im Abstrich sind noch nicht gefährlich und können über einen sehr langen Zeitraum beobachtet werden. Erst bei hochgradigen Veränderungen der Zellkerne besteht Handlungsbedarf über die einfache Beobachtung hinaus.
Früherkennung von Brustkrebs
Leider kann Brustkrebs nicht wie Gebärmutterhalskrebs durch Untersuchungen vermieden werden. Man kann lediglich Früherkennung betreiben. Das bedeutet, man versucht, Brustkrebs gegebenenfalls im frühen Stadium zu finden. Meistens ist es tatsächlich so, dass früh erkannter Brustkrebs geheilt werden kann. Die überwältigende Mehrheit der Brustkrebspatientinnen überlebt diese Krankheit daher. Deshalb lohnt sich die Früherkennung und auch die frühe Behandlung in jedem Alter.
Es bleibt auch ab 2020 dabei, dass ab dem 30. Geburtstag die Brust abgetastet wird.
Ab dem 50. Geburtstag erhält man alle zwei Jahre eine Einladung zum Mammographie Screening. In Bad Krozingen finden diese Reihenuntersuchungen durch das Mammographie Screening Südbaden bisher immer im Frühjahr in den ungeraden Jahren statt. Dazu kommt nach skandinavischem Vorbild eine Screening-Einheit in die Stadt. Die Einladungen dafür werden aufgrund der Daten des Einwohnermelderegisters verschickt. Sollten Sie noch nie eingeladen worden sein, obwohl sie über 50 sind, so melden Sie sich bei uns. Wir helfen Ihnen dann weiter.
Vermeidung von Darmkrebs
Frauen und Männer ab 50 Jahren und unter 55 Jahren können einmal im Jahr einen Test auf Blut im Stuhl erhalten. Ab 55 Jahren muss man sich entscheiden, ob man weiter einen Stuhltest – dann nur noch alle zwei Jahre – erhalten möchte. Man bekommt alternativ stattdessen eine Darmspiegelung angeboten. Diese kann man alle zehn Jahre zu Lasten der Krankenkasse bekommen. Nach der Darmspiegelung zahlt die Krankenkasse auch einen Stuhltest frühestens wieder nach zehn Jahren.
Die dahinterstehende Erkenntnis ist, dass auch bei Darmkrebs ähnlich wie bei Gebärmutterhalskrebs eine Vorstufe entsteht. Der Test auf Blut im Stuhl findet diese Vorstufen häufig, weil sie zu Blutbeimengungen im Stuhl führen können, die man mit dem bloßen Auge nicht sieht. Im Durchschnitt können die Vorstufen in zehn Jahren zu Krebs entarten. Deshalb macht man die Darmspiegelung alle zehn Jahre. Entscheidet man sich mit 55 gegen die Darmspiegelung, so wird der Stuhltest ab 55 alle zwei Jahre gemacht.
Bitte beachten Sie: Der von der Krankenkasse übernommene Test muss innerhalb von zwei Wochen wieder bei uns abgegeben werden.
Chlamydien Check
Grundsätzlich sind Untersuchungen auf sexuell übertragbare Erkrankungen normalerweise nicht im Portfolio der Krankenversicherungen, mit einer Ausnahme: Frauen vor dem 25. Geburtstag haben einmal im Jahr Anspruch auf einen Test auf Chlamydien aus dem Urin. Chlamydien sind bei jungen Leuten verbreitet. Man schätzt, dass jede(r) zehnte junge Erwachsene Träger dieser Bakterien ist. Sie können im Mikroskop nicht gesehen werden, dafür sind sie zu klein. Es ist normal, wenn die Träger*innen keine Beschwerden haben. Leider können diese Keime vom äußeren Genitalbereich kommend in die Eileiter aufsteigen. Dort können sie durch Verklebungen die Fruchtbarkeit schädigen.
Warum sind vor allem junge Leute betroffen? Ausschließlich, weil junge Menschen weniger häufig in langjährigen Beziehungen leben als ältere. „Den Richtigen finden“, das dauert nun mal. Natürlich machen die Chlamydien nicht am 25. Geburtstag halt. Deshalb ist es empfehlenswert, je nach privater Situation gelegentlich über eine solche Untersuchung als Eigenleistung nachzudenken, so wie man auch über den HIV-Test in manchen Situationen nachdenkt.
Erweiterte Vorsorge
Für alle, die sich etwas mehr wünschen:
Man kann Krebsvorsorgen durch zusätzliche Untersuchungen ergänzen. Zum Teil handelt es sich um Untersuchungen, die es noch nicht so lange gibt, dass endgültige wissenschaftliche Erkenntnisse zum Nutzen vorliegen. Dies dauert oft viele Jahrzehnte. Beim Krebsvorsorgeabstich vergingen von der Entwicklung der Technik bis zur Einführung als Vorsorgeleistung mehr als 40 Jahre.
Die angebotenen Untersuchungen können einem als Frau ein zusätzliches Gefühl von Sicherheit geben. Die Kosten trägt man privat.
Ultraschall des Unterleibes (Vaginaler Ultraschall)
Anfang der 1990er Jahre begannen Frauenärzte, sich für ihre Ultraschallgeräte Sonden anzuschaffen, mit denen man erstmals die inneren Geschlechtsorgane sichtbar machen konnte. Das war ein großer Fortschritt: Bisher konnte man lediglich tasten. Damit konnte man keine Aussage über die Gebärmutterschleimhaut machen, und auch die Eierstöcke konnte man nicht wirklich beurteilen. Entsprechend begeistert waren damals die Kollegen. Zum einen konnte man viel mehr feststellen, zum anderen war die Untersuchung auch weniger unangenehm für die Frau, weil man nicht mehr mit Druck auf den Unterbauch arbeiten musste. Und: Man findet Veränderungen, die man (noch) nicht tasten kann.
All das gilt nach wie vor: Mehr Erkenntnisse bei weniger Unannehmlichkeit.
Darüber hinaus gehört der vaginale Ultraschall zur halbjährlichen Kontrolle einer Spirale, das empfehlen Fachkreise und Hersteller. Man kann dadurch kontrollieren, ob die für die Sicherheit so wichtige Lage des intrauterinen Verhütungsmittels noch korrekt ist.
Ultraschall der Brust
Beim Selbst-Abtasten der Brust entdecken Frauen im Durchschnitt Brustkrebs ab einer Größe von zwei Zentimetern. Das ist relativ viel. Wir Fachärzte sind ein bisschen besser, aber deutlich mehr als einen Zentimeter misst auch das durchschnittliche von einem erfahrenen Frauenarzt gefundene Karzinom. Im Ultraschall können bereits Befunde von etwa 5 Millimetern gefunden werden. Und: Keine Tastuntersuchung der Welt bringt so viele Informationen über diesen Befund wie ein Bild.
Einzig wenn eine Ärztin etwas tastet, was ihr verdächtig erscheint, kann ein Ultraschall zu Lasten der gesetzlichen Krankenkasse durchgeführt werden, um den Tastbefund abzuklären – aber dann haben wir ja wieder einen größeren Befund, der schon tastbar ist. Beim vorsorglichen Ultraschall geht es dagegen darum, etwas zu finden, bevor man es tastet.
Der Ultraschall kann die Mammographie nicht ersetzen. Es gibt Dinge, die sieht man nur mit der einen Methode, andere sieht man nur mit der anderen. So können beide Methoden sich gegenseitig ergänzen.
Zusätzliche Stuhltests
Bis 2002 wurde man auch vor dem 50. Geburtstag auf Blut im Stuhl untersucht. Diese Untersuchungen sind im Zusammenhang mit der Einführung der Darmspiegelung bei Menschen ab 55 gestrichen. Wir bieten Ihnen an, einen Stuhltest bereits vor dem 50. Geburtstag als Eigenleistung durchzuführen. Ebenso interessant ist der Test für all jene, die in dem Alter sind, in dem sie nur noch alle zwei Jahre einen Test zu Lasten der Krankenkasse erhalten, wenn sie nicht zur Darmspiegelung gehen. Hier kann man in den „Zwischenjahren“ einen zusätzlichen Test durchführen.
Immunologische Stuhltests können zwischen menschlichem und tierischem Blut unterscheiden, so dass sie auch von Menschen, die ihre Steaks „rare“ mögen, ohne Beeinträchtigung ihrer Ernährungsgewohnheiten durchgeführt werden können. Ältere Stuhltests waren fehleranfällig, z.B. wenn man Rote Bete gegessen hatte, außerdem musste man sie drei Mal durchführen. Diese Tests bieten wir nicht mehr an, sie entsprechen nicht unserem Anspruch, moderne Diagnostik zu betreiben.
Immunologischer Suchtest für die Harnblase (NMP 22)
Blasenkrebs ist nicht seltener bei Frauen als Gebärmutterhalskrebs. Trotzdem gibt es kein Vorsorge- oder Früherkennungsprogramm. Risiken sind Kontakt zu bestimmten Chemikalien (z.B. früher verwendete dunkle Haarfarben) und – wie so oft – das Rauchen.
Es gibt einen Suchtest, der als Hinweis, dass weitere Untersuchungen durchgeführt werden sollten, genutzt werden kann. Man benötigt lediglich Urin und kann Hinweise auf frühe Stadien von Blasenkrebs finden.
Schwangerschaft
Sie sind schwanger? Wie schön. Wir freuen uns mit Ihnen und begleiten Sie Schritt für Schritt in der Schwangerschaft.
Bei der ersten Konsultation beraten wir Sie zu den Untersuchungen, zu Ernährung und Nahrungsergänzung, und wir klären, wie Sie Ihren Beruf und Ihren Sport in der Schwangerschaft ausüben können, und was von dem Ziehen in der Leiste zu halten ist und welche Hausmittel gegen die Übelkeit helfen können. Bitte beachten Sie: Im Ultraschall kann man die Schwangerschaft erst sehen, wenn die Periode zwei Wochen überfällig ist (weißer Punkt vor schwarzem Hintergrund in grauer Umgebung).
Nach den Mutterschaftsrichtlinien erfolgt bei gesunden Frauen eine Routineuntersuchung etwa alle vier Wochen, am Ende der Schwangerschaft in kürzeren Abständen. Bei allen Terminen werden Sie untersucht: Der kindliche Herzschlag wird ebenso kontrolliert wie Blutdruck und bestimmte Eigenschaften des Urins der Mutter. Die in den Mutterschaftsrichtlinien vorgeschriebenen Laboruntersuchungen werden selbstverständlich von den Kassen übernommen. Dazu gehört z.B. die Blutgruppenbestimmung oder ein HIV-Test. Außerdem erfolgt eine körperliche ärztliche Untersuchung. Diese wird bei drei Terminen, deren Zeitraum festgelegt ist, durch medizinisch begründete Ultraschalluntersuchungen ergänzt. Dabei werden entsprechend der körperlichen Entwicklung bestimmt Details beim Kind untersucht.
Bitte beachten Sie: Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt die Betreuung in einer Praxis pro Quartal, also ist die Praxis, die Sie zuerst im Quartal aufsuchen, die betreuende Praxis. Wir müssen Sie daher am Anfang jedes Quartals neu um Ihre Unterschrift bitten. Sie bestätigen damit, dass Sie noch keine andere Praxis aufgesucht haben. Sollten Sie im laufenden Quartal zu uns wechseln, so müssen wir Ihnen die Pauschale direkt in Rechnung stellen. Dazu gibt es ein Urteil des Bundesgerichtshofes. (Wir finden das auch problematisch und würden uns wünschen, in diesem Punkt wäre es wieder wie früher. Aber auf uns hört ja keiner.)
Gerade in der Schwangerschaft gibt es gute Gründe, Untersuchungen, die über die Mutterschutzrichtlinien hinaus gehen, in Anspruch zu nehmen. Viele Krankenkassen sind der gleichen Meinung. Bitte besuchen Sie die Homepage Ihrer gesetzlichen Krankenversicherung und informieren Sie sich. Einige Krankenkassen bieten ganz unbürokratisch die Erstattung von Zusatzleistungen bis zu einem bestimmten Gesamtbetrag an. Sie reichen einfach die Rechnung ein, die Sie von uns bekommen. Andere Kassen haben spezielle Programme, mit denen Sie bei uns die von der Krankenkasse festgelegten Zusatzleistungen beziehen können. Teilweise können Sie dafür bereits zuhause Formulare downloaden. Es gibt so viele unterschiedliche Programme, und die Teilnahme der Krankenkassen wechselt laufend wieder. Wir können daher keine verbindlichen Angaben zur Übernahme von Kosten machen.
Ergänzende Untersuchungen in der Schwangerschaft
Toxoplasmose
Viele Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit Toxoplasmose. Normalerweise verläuft die Erkrankung harmlos und man merkt nicht, dass man sie durchgemacht hat. Es gibt keine eindeutigen Symptome. Es ist normalerweise auch nicht schlimm, Toxoplasmose zu haben – nur in der Schwangerschaft ist es ein Problem. Wenn man eine Toxoplasmose in der Schwangerschaft durchmacht, ohne es zu merken, kann das Kind erheblichen Schaden erleiden. Deshalb raten wir zum Toxoplasmosetest. Dazu wird Blut abgenommen. Wenn der Test positiv ist, dann hat man bereits eine Toxoplasmose durchgemacht und kann sich nicht mehr infizieren. Wenn der Test negativ ist, könnte man sich in der Schwangerschaft infizieren. Deshalb macht man dann weitere Tests. Sollte man bei einem der weiteren Tests plötzlich Antikörper im Blut finden, so erhält man eine mehrwöchige antibiotische Behandlung, um das Kind zu schützen.
Bitte beachten Sie: Diese Erkrankung wird NICHT in erster Linie, sondern nur unter anderem durch Fleisch übertragen. Man kann also auch als Vegetarierin betroffen sein: Man kann Toxoplasmose gerade auch durch Gemüse und Salat, die im Freien mit Katzenkot in Kontakt kamen, bekommen. Man kann sich beim Spielen mit seinem ersten Kind im Sandkasten infizieren. Es gibt viele Möglichkeiten, sich zu infizieren, wir wissen wahrscheinlich gar nicht so genau, welche Wege es noch gibt.
Zuckerbelastungstest entsprechend den Empfehlungen der Fachgesellschaften
Eine der großen Gefahren für Kinder in der Schwangerschaft ist der Schwangerschaftsdiabetes. Leider ist der von den Fachgesellschaften empfohlene Test mit 75g Glukose und drei Blutentnahmen nicht in die Mutterschaftsrichtlinien aufgenommen worden. Bei diesem Test wird nüchtern Blut abgenommen, danach eine standardisierte Zuckerlösung getrunken und anschließend nach einer und nach zwei Stunden nochmals Blut abgenommen. Ich liebe diesen Test. Präventionsmediziner gehen davon aus, dass wir hier etwas für die Gesundheit des Kindes im ganzen weiteren Leben nach der Schwangerschaft tun können. Man weiß, dass bei erhöhten Blutzuckerwerten der Mutter das Kind beginnt, für die Mutter Insulin zu produzieren. Das ist bei gering erhöhten Werten nicht sofort gefährlich. Aber: Möglicherweise stören wir damit nachhaltig das Sättigungsgefühl des Kindes bis ins Erwachsenenalter. Die Ernährungsberatung, die man dann bekommt, kann helfen, das eigene Ernährungsverhalten zu korrigieren.
Streptokokken Gruppe B
Am Ende der Schwangerschaft etwa vier Wochen vor der Entbindung empfehlen wir einen Test auf Streptokokken der Gruppe B in der Scheidenflora. Diese Bakterien gehören bei nicht allen, aber vielen Frauen zur normalen Bakterienbesiedelung. Man muss sie nicht behandeln. Dennoch können diese Bakterien beim Neugeborenen zu einer Infektion führen. Wenn man die Bakterien im Test findet, vermerkt man es im Mutterpass. Die Hebamme wird dann im Kreißsaal ein Antibiotikum geben, so dass die Bakterien während der Geburt nicht da sind. So ist das Kind sicher. Da es sich für den Körper der Frau um normale Bakterien handelt, besiedeln diese nach der Geburt wieder die Scheide. Deshalb behandelt man nicht vor der Geburt.
Zusätzliche Ultraschalluntersuchungen
Gerne erfüllen wir Ihnen den Wunsch nach zusätzlichen Ultraschalluntersuchungen über die von den Kassen übernommenen hinaus. Es ist immer wieder ein besonderes Erlebnis, das eigene Kind vor der Geburt zu sehen. Sicher fördert der „Blickkontakt“ die Bindung, darüber hinaus kann man sich über das Wachstum des Kindes deutlicher orientieren. Bis in die 1990er Jahre hinaus war es üblich, bei jeder Vorsorge auch eine Ultraschalluntersuchung durchzuführen. Man kann davon ausgehen, dass die Mehrheit der heutigen Elterngeneration somit häufig „geschallt“ wurde.
Pränataltests
Sicher wissen Sie, dass man auf bestimmte Chromosomenstörungen in der Schwangerschaft untersuchen kann. Es gibt dazu verschiedene Tests. An erster Stelle sollte jedoch die Frage stehen: Wollen wir das wissen?
Wir bieten die Messung der Nackentransparenz an. Diese allein sagt jedoch wenig über chromosomale Störungen aus. Seit Anfang der 2000er Jahre wird die Kombination mit Bluttests angeboten. Daraus berechnet sich eine Wahrscheinlichkeit für Trisomie 21, 13 und 18.
Darüber hinaus kann man die Untersuchung auch mit einer Untersuchung, die direkt Bruchstücke kindlicher Chromosomen im mütterlichen Blut untersucht, kombinieren. Dadurch bekommt man eine konkrete Aussage über die untersuchten Chromosomen.
Im Gegensatz zu Fruchtwasseruntersuchungen gefährden die Untersuchungen selbst das Kind nicht. Es ist wichtig, dass man weiß: Die Untersuchungen können nur bestimmte Besonderheiten feststellen. Man bekommt mit keiner Untersuchung hundertprozentige Sicherheit, es gibt noch viele Auffälligkeiten, die wir nicht feststellen können. Ein sensibles Thema. Gerne beraten wir Sie persönlich, auch unter Berücksichtigung psychologischer Aspekte
Es bleibt die Frage: Will ich das wissen?
Kinderwunsch Diagnostik und Therapie
Sie wünschen sich ein Baby? Gerne beraten wir Sie in der „Planungsphase“. Bitte bringen Sie dazu unbedingt Ihr Impfbuch mit. Wir ergänzen den Impfschutz bei Bedarf nach den Erfordernissen einer Schwangerschaft. Darüber hinaus beraten wir Sie zu Nahrungsergänzungsmitteln, die Frauen mit Kinderwunsch empfohlen werden. Ausserdem erörtern wir wenn nötig Besonderheiten zu Ihren Ernährungsgewohnheiten oder zu eventuell bestehenden Erkrankungen.
Normalerweise lebt eine Eizelle 48 Stunden, Spermien leben bis zu vier Tagen. Wenn man jünger als 30 Jahre ist, und es findet sich in der Woche einmal Zeit für die Liebe, so ist man normalerweise (80 Prozent) ein halbes Jahr später schwanger. Wenn man älter ist, kann es normalerweise ein bisschen länger dauern. Wenn man seit einem Jahr „übt“ und nichts geschieht, dann ist es schon sinnvoll, sich untersuchen zu lassen. Das gilt grundsätzlich für beide Partner. Eine Behandlung der Frau ohne Untersuchung des Mannes hat wenig Sinn. Wenn beide untersucht sind, kann auch gezielt behandelt werden.
Impfungen
Alle Ärzte dürfen und sollen Impfungen durchführen. Wir tun das gerne. Insbesondere empfiehlt das Grüne Kreuz, zur Vorsorge bei der Frauenärztin grundsätzlich das Impfbuch mitzubringen. Wir frischen unkompliziert ältere Impfungen auf und ergänzen fehlenden Impfschutz nicht nur bei Kinderwunsch. Natürlich impfen wir Schwangere nach dem dritten Monat gegen Grippe, aber auch alle anderen, die die Voraussetzungen erfüllen. Für Frauenärzt*innen ist die Impfung gegen die Humanen Papilloma Viren ein besonderes Anliegen. Auch wenn man nicht „gegen Krebs“ impfen kann, so geht man davon aus, dass künftige Generationen weniger häufig an Gebärmutterhalskrebs erkranken werden, wenn genügend junge Menschen geimpft werden. Die nicht gefährlichen, aber doch lästigen sexuell übertragbaren Genitalwarzen würden wir gerne durch die gleiche Impfung langfristig ausrotten.
Empfängnisverhütung
Die Wahl der Verhütungsmethode gehört zum privaten Lebensstil wie Ernährungsgewohnheiten oder sportliche Betätigung. Hier geht es um ein zentrales Thema der Lebensplanung. Die Verhütungsmethode soll zum eigenen Lebensstil passen. Wieviel Sicherheit wünscht man sich? Ist man noch in der Ausbildung oder eine Beziehung noch neu und vieles noch unklar? Möchte man sich mit seiner Verhütungsmethode immer wieder beschäftigen, um seinen Körper besser kennen zu lernen? Oder soll es etwas sein, was man einmal erledigt, und dann wenig darüber nachdenkt? Im persönlichen Gespräch finden wir die für Sie passende Methode und passen die Verhütung den unterschiedlichen Lebensphasen gemeinsam an.
Teenager
Der erste Besuch bei der Frauenärztin – das ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem selbstbestimmten Leben als erwachsene Frau. Wir beraten zum gesunden Leben. Wir informieren über Vorsorgeuntersuchungen und Behandlungen. Wir beantworten Fragen zur „Gebärmutterhalskrebs-Impfung“. Würdest Du (Sie?) gerne Tampons verwenden, aber irgendwie funktioniert es nicht? Bist Du unsicher, ob Deine körperliche Entwicklung in der Pubertät normal ist? Hast Du Probleme mit der Stimmung, seit Du in der Pubertät bist? Vielleicht dürfen wir helfen? Wir tun, was wir können. Gerne kannst Du einen Termin vereinbaren. Wenn Du möchtest, kannst Du jemanden mitbringen. Vielleicht Deine beste Freundin (es könnten auch zwei sein), Deine Mutter oder auch Deine Oma? Wir schauen bei Regelschmerzen, ob wir etwas tun können. Außerdem erklären wir alles über Verhütung, was man im Internet naturgemäß nicht erfährt.
Krebsnachsorge
Nach Krebserkrankungen von Unterleib oder Brust finden Nachsorgeuntersuchungen statt. Am Anfang werden in der Regel alle drei Monate Untersuchungen durchgeführt. Bei Krebserkrankungen des Unterleibes können hier Ultraschalluntersuchungen dazu gehören. Für die Nachsorge von Krebserkrankungen des weiblichen Genitaltraktes und der Brust haben wir Frauenärztinnen und Frauenärzte Leitlinien, nach denen wir vorgehen.
Nachsorge nach dem DMP Mamma
Bei Brustkrebs gibt es ein spezielles gesetzliches Betreuungsprogramm, das Disease Management Programm. Es beinhaltet Regeln zum Nachsorgerhythmus. Die Idee des Programmes ist, dass Informationen bei der Frauenärztin zusammenlaufen sollen. Damit wird erreicht, dass eine Ärztin den Überblick über alle Befunde hat und dadurch immer über den aktuellen Stand informiert ist. Dazu werden von mir als DMP Ärztin alle Überweisungen ausgestellt. Nur so kommen auch die Befunde bei mir an. Die Krankenkasse möchte damit Doppeluntersuchungen vermeiden. Solche Programme gibt es sonst noch bei Hausärzten z.B. für Diabetiker. Wenn man eine Kur beantragt, wird auf dem Antrag nach der Teilnahme am DMP gefragt. Teilweise bieten die Krankenkassen spezielle Beratung für Teilnehmerinnen. Man kann sich dort zum Beispiel beraten lassen zu Kurmaßnahmen oder Fragen im Zusammenhang mit der Arbeitsunfähigkeit, eben allen Fragen, die eher in den sozialen als in den medizinischen Bereich fallen.
Das Programm kann helfen, dass man sich in der Nachsorge nicht verloren fühlt. Alle damit zusammenhängenden Kosten werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Wechseljahre
Unser Zyklus folgt von der Pubertät an einem Regelkreis: Vom Gehirn gesteuert lassen die Eierstöcke jeden Monat Eibläschen heranreifen. Diese produzieren Hormone, und an der Menge dieser Hormone erkennt das Gehirn wiederum, dass die Eierstöcke quasi ihre Arbeit machen. Im Laufe des Lebens werden die Eierstöcke weniger aktiv. Der Vorrat an Eizellen wird kleiner. Wenn die Hormonproduktion sinkt, reagiert das Gehirn: Es fordert mit Steuerungshormonen weiterhin Östrogene, Progesteron und einiges mehr an. Die Eierstöcke sind aber nicht mehr in der Lage, entsprechend zu reagieren. Sie versuchen, die Produktion den Anforderungen ihrer „Chefetage“ weiter anzupassen. Dadurch kommt es zu erheblichen Schwankungen im Hormonhaushalt. Diese Schwankungen bleiben bestehen, bis die Hormonproduktion der Eierstöcke erloschen ist. Dann sind die Wechseljahre vorbei. Östrogene und Progesteron sind dann nicht mehr nachweisbar.
Die klassischen Beschwerden der Wechseljahre sind unterschiedlich stark: Manchen Frauen wird nur öfter mal ohne Grund warm, ohne dass es zu behandlungsbedürftigen Beschwerden kommt. Andere leiden so sehr unter Hitzewallugen, dass sie nachts nicht mehr schlafen können. Oft beginnen die Wechseljahre mit ganz erheblichen Blutungsstörungen. Und dann kann es vorkommen, dass es zu depressiven Entwicklungen kommt. Dabei spielen nicht nur Hormone eine Rolle. Die körperlichen Veränderungen zeigen uns deutlich, dass wir nicht jünger werden. Die Wechseljahre sind eine Umbruchsphase, und Umbruchsphasen sind immer eine Herausforderung an das seelische Wohlbefinden. Es kann sein, dass man von einer psychotherapeutischen Beratung profitiert.
Für die akuten Beschwerden gibt es eine ganze Reihe von Therapieoptionen, pflanzliche Präparate, Entspannungsverfahren, Verhaltensanpassungen und vieles mehr. Dabei handelt es sich um Behandlungen, die die Symptome des Übergangs abmildern. Hormone stellen eine ursächliche Behandlungsmethode dar. In der Regel versucht man so weit wie möglich, sogenannte „bioidentische“ oder „naturidentische“ Hormone einzusetzen. Damit ist gemeint, dass es sich biochemisch um genau die Hormone handelt, die bisher die Eierstöcke produziert haben. Dabei spielt es keine Rolle, welche Pflanze als Grundstoff genommen wurde; Yamswurzel oder Kartoffeln und Tomaten. Es kommt darauf an, was die Hersteller daraus machen, das ist wie beim Kochen. Eine Pflanze, die bioidentische menschliche Hormone produziert, gibt es leider nicht.
Manchmal greift man zu synthetischen Hormonen. Damit sind Medikamente gemeint, die hormonelle Wirkungen haben, aber so in der Natur nicht vorkommen, wie z.B. in der Pille. Für diese Präparate gilt, dass man sie in den Wechseljahren zeitlich begrenzt einsetzt. Man kann damit Eingriffe z.B. wegen starker Blutungen vermeiden.
In den Wechseljahren ist es gut, wenn man sich ein bisschen Zeit nimmt für die Frage, wie man mit dem nun folgenden Lebensabschnitt umgehen möchte. Es ist nichts Gefährliches, die Beschwerden der Wechseljahre selbst mit Hormonen zu behandeln. Der eigentliche Übergang ist nach ein paar Jahren vorbei. Nur selten haben Frauen noch über Mitte 50 Beschwerden, die zu den Wechseljahren gehören. Allerdings ist der Lebensabschnitt nach den Wechseljahren nicht mit der Zeit davor zu vergleichen. Medizinisch heißt der Abschnitt danach das Senium. Man kann die damit zusammenhängenden Veränderungen akzeptieren oder nicht. Wer mehr wissen möchte, liest bitte im Abschnitt „Anti-Aging-Medizin und Wechseljahre“ weiter
Anti-Aging-Medizin und Wechseljahre
Die Behandlung der Wechseljahre entsprechend den Regeln der Krankenkassen und Krankenversicherungen folgt der Vorstellung, dass lediglich die Übergangsphase behandlungsbedürftig ist. Die Folgen des Wegfalls der Hormone gilt unter diese Prämisse als natürliche Veränderung, deren Folgen zu akzeptieren sind.
Der Ansatz der Präventionsmedizin ist ganz anders und geht über den Ansatz der Krankenkassen hinaus. Präventionsmedizin und Anti-Aging-Medizin sind die Inhalte des Masterstudienganges „M.Sc. in Präventionsmedizin“. Man beschäftigt sich mit den natürlichen Prozessen, die zu den allseits bekannten Alterungserscheinungen führen. Die Wechseljahre selbst sind dabei nicht das primäre Ziel, sie sind es aber auch. Es kommt ja nicht nur zum stufenweisen Wegfall der Östrogene. Eine Vielfalt von Hormonen und Botenstoffen verringern sich. Der Vorgang verläuft individuell unterschiedlich. Das erklärt auch, wieso Frauen die unterschiedlichsten Beschwerden in den Wechseljahren haben, obwohl bei allen gleichermaßen Östrogen wegfällt – Östrogen ist eben nicht alles. Wenn man sich nur um Östrogen kümmert, dann ist das so, als würde man mit nur einer Farbe Bilder malen. Man kann dann zwar die Hitzewallungen ganz gut in den Griff bekommen, aber eben nur die. Was danach kommt, wirft hier jedoch schon oft seine Schatten voraus.
Es gibt keine einzige Zelle im Körper einer Frau im Senium, die sich nicht verändert durch den Wegfall der Hormone. Dabei geht es nicht in erster Linie um die natürlicherweise dünn werdenden Haare oder Falten, auch wenn wir hier in einem gewissen Rahmen vorbeugend wirken können. Ein paar Beispiele: Die Gelenkflüssigkeit wird weniger durch den Wegfall der Hormone. Das hat negative Auswirkungen auf Gelenkbeschwerden durch Arthrose oder bei rheumatischen Erkrankungen. Der Aufbau von Muskelmasse wird auch bei sportlich Ehrgeizigen schwieriger. Der Verlust der Libido hängt mit dem Verlust der Hormone zusammen. Die dünner werdende Haut im Genitalbereich bedingt darüber hinaus Beschwerden bei der körperlichen Liebe. Außerdem beeinträchtigt diese Hautveränderung im Genitalbereich die Kontinenz. Die Inselzellen in der Bauchspeicheldrüse, die das Insulin produzieren, werden weniger, weshalb es schneller zu „Altersdiabetes“ kommt. Die Liste kann noch seitenweise fortgesetzt werden. Das Gedächtnis, die körperliche Leistungsfähigkeit, die gesamte Lebensqualität…
Wir verbringen heutzutage etwa ein Drittel unseres Lebens nach den Wechseljahren. Diese Jahre angenehmer zu gestalten und Beschwerden vorzubeugen, darum geht es der Anti-Aging-Medizin. Natürlich gehören zuerst zur Lebensqualität im Alter die Inhalte des Lebensstils, die auch im jüngeren Leben entscheidend für die Gesundheit sind: gesunde Ernährung, Sport, ausreichender Schlaf usw. Anti-Aging-Medizin ist eine Medizin für Gesunde.
Ziel der Behandlung ist es, Veränderungen, die durch das Wegfallen der Hormone entstehen, zu verhindern, obwohl (oder gerade, weil) diese Veränderungen zum „normalen Altern“ gehören. Es handelt sich um eine individuelle Behandlung. Zunächst führt man ein Gespräch zu persönlichen Gesundheitsrisiken: Was habe ich schon durchgemacht, was lag in meiner Familie vor? Wie alt sind meine Eltern, wie alt wurden meine Großeltern? Woran sind die Vorfahren im Alter erkrankt? Ist Krebs eher häufig gewesen, oder hatten alle Erkrankungen von Herz und Kreislauf oder Diabetes. Liegen bei Ihnen individuelle Risiken vor, gibt es beunruhigende Laborwerte? Zur ersten Beratung wäre es gut, wenn ich relevante Befunde bereits vorab vorliegen hätte. Vielleicht geben Sie Kopien ab, wenn Sie einen Termin zu dieser Beratung vereinbaren. Wir habe dazu spezielle Zeitfenster, es handelt sich um rein private Termine, die nach Aufwand berechnet werden.
Grundsätzlich wird nur mit bioidentischen Präparaten behandelt. Wenn man nur Präparate nimmt, die die früher vom Körper selbst produzierten Stoffe ersetzen, ist es für den Körper auch nicht anstrengend, diese im Rahmen des Stoffwechsels wie gewohnt abzubauen.
Dabei arbeiten wir viel umfassender als z.B. die sogenannte „Rimkus“ Methode. Das Wissen hat sich hier deutlich weiter entwickelt.
Psychotherapie
In unserem glücklicherweise heutzutage langen Leben geht uns manchmal die Leichtigkeit verloren. Man wird vom Schicksal vielleicht belehrt, dass nicht alles so läuft, wie wir uns das vorgestellt haben. Vielleicht wünschen wir uns ein Kind, und das Schicksal verweigert es uns. Vielleicht ist unsere Partnerschaft, der Fels in der Brandung, ins Wanken geraten. Krankheiten lassen die Sinnfrage nicht mehr vom Horizont verschwinden. Umbrüche verlangen von uns neue Orientierung, sei es, dass wir Mutter geworden sind, oder dass die Wechseljahre uns zeigen, dass wir nicht ewig leben werden. Wir neigen manchmal dazu, Hormone anzuschuldigen, wenn wir um die 50 „unerklärliche“ Gefühlsveränderungen wahrnehmen. Liegt es an der Verhütung oder am Partner, wenn die Stimmung immer schlecht ist, seit das letzte Kind gekommen ist? Oder doch an dem veränderten Lebensabschnitt? In all diesen Zeiten kann es hilfreich sein, eine Gesprächstherapie in Anspruch zu nehmen. Das gilt erst recht, wenn auch noch Arbeitsüberlastung dazu kommt und ein Burn-out droht, wenn sich nichts ändert. Seit 2011 bin ich kassenzugelassen für fachübergreifende tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie. Durch meinen grundsätzlich ganzheitliche Orientierung gehe ich beide Wege, den körperlichen und den seelischen Weg, immer parallel. In von der Krankenkasse übernommenen ersten Gespräch klären wir, ob eine Psychotherapie im Rahmen der Versicherungsleistungen sinnvoll, nötig und möglich ist.
Sexuelle Gesundheit
Eine schöne Sexualität gehört zum glücklichen Leben. Der französischen Dichter Charles Baudelaire (1821 – 1867) meinte gar, die Sexualität sei „die einzige Lyrik beim gewöhnlichen Menschen“ – wie immer bei Dichtern darf interpretiert werden. Bedauerlicherweise erfahren die meisten Menschen irgendwann in ihrem Leben Einschränkungen ihres sexuellen Wohlbefindens. Dafür kann es die unterschiedlichsten Gründe geben. In kaum einem anderen Bereich spielen Psyche und Körper so eng zusammen. Deshalb müssen auch beide Aspekte betrachtet werden. Und wem sollte man sich sonst anvertrauen, wenn nicht seiner Frauenärztin? Natürlich müssen gynäkologische Erkrankungen ausgeschlossen werden, insbesondere, wenn Schmerzen eine Rolle spielen. Ganzheitliche Medizin berücksichtigt alle Aspekte der Sexualität. Hormonelle Veränderungen können je nach Lebensalter unterschiedliche Ursachen haben. Neben den altersbedingten Hormonausfällen können bei jüngeren Frauen Verhütungsmittel eine Rolle spielen. Das allgemeine Lebensumfeld gehört unbedingt berücksichtigt, und natürlich ist die offene und liebevoll wertschätzende Betrachtung der Partnerschaft. In der Weiterbildung im Sachgebiet Sexualmedizin bei Prof. Richter konnte ich den international berühmten Sexologen Prof. Dr. Piet Nijs aus Leuwen erleben. Er gilt als Begründer der Sexologie in Belgien in den 1070er Jahren und hat die schöne Formulierung der „Therapie als Begegnungskunst“ geprägt. Ich finde, das ist eine schöne Richtung für die Sexualmedizin.
Naturheilkunde
Naturheilverfahren wurden in der Zeit, als ich die Ausbildung durchlief, noch weitgehend belächelt. Bis heute leidet das Sachgebiet unter der fehlenden Anerkennung durch die Krankenkassen. Erst in den letzten Jahren erhält das gut hundert Jahre alte Wissen um die Bedeutung der „guten“ Bakterien mit dem Begriff des „Mikrobioms“ langsam die meines Erachtens überfällige Bedeutung. Schon lange ist naturheilkundlich ausgebildeten Ärzten bekannt, dass man mit Hilfe mikrobiologischer Therapieverfahren bei Allergien Gutes bewirken kann. Mit ähnlichen Methoden kann man immer wieder kehrenden Infektionen im Genitalbereich begegnen.
Orthomolekulare Medizin, also die Optimierung von Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen, ist ein Verfahren, in dem man sich mit natürlichen Methoden hilft. Sie kann zum Beispiel besonders bei Kinderwunsch oder unter Chemotherapie hilfreich sein.
In allen Bereichen der Frauenheilkunde denkt die naturheilkundliche Seite immer mit, sei es in der Prävention und Nachsorge von Tumorerkrankungen oder in den Wechseljahren.